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Jede Führungskraft kennt Gespräche, die unangenehm sein können, aber dennoch geführt werden müssen. Schwierige Mitarbeiter:innengespräche führen gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben im Führungsalltag. Gerade im Arbeitsalltag stellen solche Gespräche eine besondere Herausforderung dar, die ein hohes Maß an Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein von Führungskräften erfordert. Das Führen dieser Gespräche ist eine zentrale Aufgabe der Führung und prägt maßgeblich die Unternehmenskultur.
Ob es um Leistungsprobleme, Konflikte im Team oder ein Krisengespräch mit einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin geht – der professionelle Umgang mit herausfordernden Gesprächssituationen entscheidet über den Erfolg von Führungskräften und die Atmosphäre im Team. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diese Herausforderungen erfolgreich meistern.
Viele Führungskräfte zögern, kritische Gespräche führen zu müssen, weil sie negative Reaktionen befürchten. Die Angst vor Konfrontation, emotionalen Ausbrüchen oder der Verschlechterung der Arbeitsbeziehung führen häufig zum Aufschieben wichtiger Gespräche. Doch genau diese Vermeidungshaltung verstärkt Probleme und kann zu einer Eskalation der Situation führen.
Ungeklärte Konflikte wirken sich negativ auf Teams aus. Sie beeinträchtigen die Produktivität, verschlechtern das Arbeitsklima und können zu einer inneren Kündigung der Beteiligten führen. Ein Leitfaden für das Führen schwieriger Gespräche hilft dabei, strukturiert und professionell auch schwierige Situationen zu meistern.
Nicht jedes schwierige Gespräch ist gleich. Unterschiedliche Situationen erfordern angepasste Kommunikationsstrategien:
Schwierige Mitarbeiter:innengespräche sind selten rein sachlich. Emotionen wie Enttäuschung, Frustration, Angst oder Wut beeinflussen die Gesprächsdynamik erheblich. Führungskräfte können aber lernen, diese emotionalen Untertöne zu erkennen und professionell damit umzugehen.
Ihre eigene emotionale Stabilität ist der Grundstein erfolgreicher Deeskalation. Wenn Sie ruhig und besonnen bleiben, schaffen Sie einen sicheren Raum für konstruktive Kommunikation. Atmen Sie bewusst durch, sprechen Sie langsam und senken Sie Ihre Stimme – diese körperlichen Signale übertragen sich auf Ihr Gegenüber.
Versuchen Sie nicht, Emotionen wegzudiskutieren. Sätze wie „Ich verstehe, dass Sie frustriert sind“ oder „Ihre Enttäuschung ist nachvollziehbar“ zeigen Empathie und helfen bei der Deeskalation.
Empathische Gesprächsführung beginnt mit aktivem Zuhören. Das bedeutet nicht nur, die Worte zu hören, sondern auch die dahinterliegenden Emotionen und Bedürfnisse zu verstehen. Wir empfehlen Ihnen, das Gehörte zu paraphrasieren: „Wenn ich Sie richtig verstehe, sind Sie besonders frustriert über...“
Wir raten Ihnen, die Situation aus Sicht Ihres Gesprächspartners oder Ihrer Gesprächspartnerin zu betrachten. Welche Sorgen, Ängste oder Erwartungen könnten dahinterstehen? Diese Perspektivenvielfalt hilft dabei, auch schwierige Mitarbeiter:innengespräche konstruktiv zu gestalten.
Sie können die Gefühle Ihres Gegenübers anerkennen, ohne mit der Sache einverstanden zu sein. Sätze wie „Ich kann verstehen, dass das für Sie schwierig ist“ schaffen Verbindung, ohne Ihre Position aufzugeben.
Für systematische Lösungsfindung in schwierigen Gesprächen eignet sich das GROW-Modell:
Bei der Problemlösung empfiehlt es sich, das „Ich gegen Sie“ in ein „Wir gegen das Problem“ zu verwandeln. Fragen Sie: „Wie können wir gemeinsam eine Lösung finden?“ Diese Formulierung schafft Partnerschaftlichkeit auch in kritischen Situationen.
Komplexe Probleme lassen sich besser lösen, wenn sie in kleinere, handhabbare Schritte unterteilt werden. Dabei kann es hilfreich sein, konkrete, messbare Zwischenziele zu definieren und Kontrolltermine zu vereinbaren.
Bei Leistungsproblemen empfehlen wir Ihnen, dem SBI-Modell zu folgen:
Verallgemeinerungen wie „Sie sind immer unpünktlich“ sollten Sie besser vermeiden. Bleiben Sie bei konkreten Beispielen: „Am Montag und Dienstag dieser Woche kamen Sie 15 Minuten zu spät zum Meeting.“
Als Führungskraft fungieren Sie oft als Mediator:in zwischen Konfliktparteien. Ein neutraler Rahmen, in dem beide Seiten zu Wort kommen und gemeinsam nach Win-Win-Lösungen suchen ist ein guter Schritt auf dem Weg zur Konfliktlösung.
Vor allem in akuten Krisen ist strukturiertes Vorgehen besonders wichtig. Dazu sollten Sie beachten:
Statt „Das können Sie nicht“ sollten Sie Formulierungen wie zum Beispiel „Das können Sie anders machen“ wählen. Positive Formulierungen öffnen Lösungsräume und reduzieren Widerstand.
„Ich habe den Eindruck, dass...“ oder „Mir ist aufgefallen, dass...“ wirken weniger anklagend als „Sie haben...“ oder „Sie sind...“.
Vage Aussagen wie „Ihre Arbeit könnte besser sein“ haben keinen wirklichen Mehrwert und können schnell angriffslustig wirken. Werden Sie stattdessen spezifisch: „Die Berichte der letzten drei Wochen enthielten jeweils zwei bis drei Rechtschreibfehler.“
Es ist ratsam, wichtige Gesprächsergebnisse schriftlich festzuhalten. Das schafft Klarheit und verhindert spätere Missverständnisse. Senden Sie eine Zusammenfassung der Vereinbarungen an alle Beteiligten, um einen gemeinsamen Konsens zu schaffen.
Planen Sie Folgetermine, um die Umsetzung vereinbarter Maßnahmen zu überprüfen. Das zeigt Ihr Interesse am Erfolg und ermöglicht frühzeitige Korrekturen.
Wenn sich Verbesserungen zeigen, sollten Sie das explizit ansprechen. Das zeugt nicht nur von Wertschätzung und Aufmerksamkeit, sondern die positive Verstärkung motiviert und stärkt die Arbeitsbeziehung.
Nach jedem schwierigen Gespräch sollten Sie reflektieren:
Eine regelmäßige Selbstreflexion stärkt nicht nur die eigene Wahrnehmung, sondern kann auch dabei helfen, eigene Verbesserungspotenziale zu identifizieren.
Holen Sie sich regelmäßig Feedback zu Ihrer Gesprächsführung ein., Fragen Sie vertrauensvolle Kolleginnen und Kollegen oder nutzen Sie Coaching-Angebote zur Weiterentwicklung. So kann jedes Gespräch eine Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung dienen.
Viele schwierige Gespräche lassen sich durch regelmäßige, offene Kommunikation vermeiden. Dazu empfiehlt es sich den Fokus vor allem auf eine Feedback-Kultur zu legen und diese zu etablieren. Hier können Probleme frühzeitig angesprochen werden.
Wenn Erwartungen von Anfang an klar definiert sind, entstehen weniger Missverständnisse und Konflikte. Investieren Sie daher Zeit in eine sorgfältige Kommunikation von Zielen und Standards.
In einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung lassen sich auch schwierige Themen leichter ansprechen. Ihr Fokus als Führungskraft sollte auch auf der Beziehung zu ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern liegen. Wenn Sie diese stärken, können auch schwierige Gespräche leichter von der Hand gehen.
Schwierige Mitarbeiter:innengespräche sind keine lästige Pflicht, sondern Chancen für Wachstum und Verbesserung. Mit den richtigen Techniken und einer empathischen, lösungsorientierten Haltung können Sie auch herausfordernde Situationen erfolgreich meistern.
Der Schlüssel liegt in der Vorbereitung, strukturierten Gesprächsführung und authentischen Kommunikation. Wenn Sie die Führung kritischer Gespräche als Gelegenheit zur gemeinsamen Problemlösung verstehen, verwandeln sich potenzielle Konflikte in Chancen für Verbesserung und stärkere Arbeitsbeziehungen. Denken Sie daran: Jedes schwierige Gespräch, das Sie erfolgreich meistern, stärkt Ihre Führungskompetenz und trägt zu einem besseren Arbeitsklima bei. Die Investition in diese Fähigkeiten zahlt sich langfristig aus – für Sie, Ihr Team und Ihr Unternehmen.
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