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Krisenzeiten stellen Führungskräfte vor ihre größten Herausforderungen. Das Thema Crisis Leadership steht im Mittelpunkt dieses Artikels und beleuchtet, wie Führung in Ausnahmesituationen gelingt. Während in stabilen Phasen bewährte Führungsansätze funktionieren, erfordern Krisen eine völlig andere Art der Führung.
Crisis Leadership geht weit über klassisches Crisis Management hinaus – es bedeutet, in Unsicherheit Orientierung zu bieten, in Chaos Klarheit zu schaffen und Teams durch stürmische Zeiten zu navigieren. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diese Herausforderungen erfolgreich meistern.
Crisis Leadership unterscheidet sich fundamental von Führung in gewöhnlichen Zeiten. In Krisen ist oft ein anderer Führungsstil gefragt als im Alltag, da die Anforderungen an Flexibilität, Kommunikation und Entscheidungsfindung steigen. In Krisen sind Informationen unvollständig, Entscheidungen müssen schnell getroffen werden und die emotionale Belastung ist für alle Beteiligten hoch. Führungskräfte müssen gleichzeitig mehrere Rollen einnehmen: Entscheider:in, Kommunikator:in, Stabilisator:in und Visionär:in.
Die Herausforderung besteht darin, trotz eigener Unsicherheit Vertrauen und Zuversicht auszustrahlen. Führen in Krisenzeiten bedeutet, authentisch zu bleiben, während man Stärke demonstriert – ein Balanceakt, der höchste Führungskompetenzen erfordert und für den die Entwicklung und Anwendung von Führungskompetenz entscheidend ist.
In Krisen bewährt sich der OODA-Loop (Observe, Orient, Decide, Act): Wir empfehlen Ihnen, diesen Ansatz zu nutzen, um den Überblick in dynamischen Krisensituationen zu behalten, indem Sie die Situation kontinuierlich beobachten, sich an verfügbaren Daten orientieren, schnelle Entscheidungen treffen und sofort handeln. Der OODA-Loop umfasst vier Phasen:
Wichtig ist dabei die Bereitschaft, Entscheidungen bei neuen Informationen anzupassen.
Paradoxerweise müssen Sie in Krisen oft mit unvollständigen Informationen arbeiten. Wir raten Ihnen, ein System zur schnellen Datensammlung und -bewertung zu entwickeln. Dabei ist es wichtig, auch den Inhalt von Kriseninhalten gezielt zu analysieren und zu bewerten, um manipulative oder virale Inhalte frühzeitig zu erkennen und fundierte Entscheidungen treffen zu können. Selten sind 100% aller notwendigen Informationen verfügbar. Besonders in krisenhaften Situationen raten wir Ihnen Entscheidungen zu treffen, wenn Sie ca. 75% aller notwendigen Informationen haben.
Es empfiehlt sich, verschiedene Szenarien für mögliche Krisenverläufe zu erstellen. Eine klare Definition und Zuweisung von Aufgaben ist dabei entscheidend, um in jedem Szenario eine strukturierte und effiziente Umsetzung sicherzustellen. Planen Sie für das Best-Case-, Worst-Case- und Most-Likely-Szenario. Diese Vorbereitung ermöglicht es Ihnen, schnell zu reagieren, wenn sich die Situation ändert.
In Krisen ist Transparenz entscheidend für die Mitarbeiterführung. Wir empfehlen, regelmäßig und ehrlich über die Situation zu kommunizieren, auch wenn Sie nicht alle Antworten haben. Lassen Sie dabei auch Fragen der Mitarbeiter:innen zu und beantworten Sie diese offen, um Unsicherheiten zu reduzieren. Mitarbeiter:innen schätzen Ehrlichkeit mehr als falsche Beruhigungen.
Unser Tipp: Erhöhen Sie die Kommunikationsfrequenz. Was in normalen Zeiten wöchentlich kommuniziert wird, sollte in Krisen täglich oder sogar mehrmals täglich geschehen. Wir empfehlen Ihnen, verschiedene Kanäle zu nutzen: E-Mails für detaillierte Informationen, kurze Video-Updates für emotionale Verbindung und persönliche Gespräche für individuelle Bedenken.
Krisen lösen starke Emotionen aus: Angst, Wut, Frustration oder Resignation. Als “Crisis Leader” müssen Sie diese Emotionen erkennen, ansprechen und kanalisieren. Wir empfehlen Ihnen, Empathie für die Sorgen Ihrer Mitarbeiter:innen zu zeigen, gleichzeitig aber auch Zuversicht und Entschlossenheit. Gerade in Krisenzeiten sind Empathie und emotionale Intelligenz entscheidend, um die Mitarbeitermotivation aufrechtzuerhalten und gezielt zu fördern.
Schaffen Sie ein psychologisch sicheres Umfeld, in dem Mitarbeiter:innen ihre Bedenken äußern und Fehler machen dürfen, ohne Vergeltung zu fürchten. Gerade in Krisenzeiten treten häufig Schwierigkeiten auf, etwa wenn Unsicherheiten, Konflikte oder Widerstände die Etablierung psychologischer Sicherheit erschweren. In Krisen sind schnelle Anpassungen nötig – und diese gelingen nur, wenn Menschen experimentieren und aus Fehlern lernen können.
Krisen erfordern oft radikale Veränderungen in kurzer Zeit. Wir empfehlen Ihnen, bewährte Change-Management-Prinzipien zu nutzen, aber die Prozesse zu beschleunigen. Im Change Management ist die kontinuierliche Verbesserung von Arbeitsprozessen und Mitarbeitermotivation entscheidend, um ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen und die Zielerreichung zu unterstützen. Das können Sie tun:
Ein hoher Grad an Mitarbeiterzufriedenheit ist entscheidend für die Resilienz des Teams. Durch gezielte Maßnahmen wie transparente Kommunikation, Anerkennung und die Förderung von Eigenverantwortung schaffen Sie eine positive Unternehmenskultur, die Motivation und Belastbarkeit stärkt.
Wir empfehlen Ihnen, die Widerstandsfähigkeit Ihres Teams zu fördern, indem Sie:
Bilden Sie am besten ein kleines, schlagkräftiges Krisenteam mit klaren Verantwortlichkeiten: Klare Definition und Kommunikation der jeweiligen Aufgabe jedes Teammitglieds sind entscheidend, um Missverständnisse und Verzögerungen im Projektablauf zu vermeiden. Dabei können Sie folgende Rollen vergeben:
Während sich vieles ändert, sollten einige Strukturen Stabilität bieten. Verschiedene Methoden, wie gezielte Führungsinstrumente und bewährte Vorgehensweisen, können zusätzlich helfen, in chaotischen Zeiten Orientierung und Sicherheit zu schaffen, zum Beispiel durch:
Viele Krisen erfordern verteiltes Arbeiten. Wir empfehlen Ihnen, Crisis Leadership auch auf Distanz umzusetzen, indem sie:
Gerade in solchen Situationen ist es entscheidend, dass alle relevanten Informationen jederzeit und von jedem Gerät aus verfügbar sind, um die Effizienz und Zusammenarbeit im Team zu gewährleisten.
Nach jeder Krise empfehlen wir Ihnen, systematisch zu analysieren:
Die Analyse von Fallstudien aus verschiedenen Ländern und Organisationen ist dabei eine wertvolle Methode, um reale Beispiele für erfolgreiche Krisenreaktionen und Anpassungen der Krisenkommunikation zu bewerten.
Krisen sind eine Lernchance für die gesamte Organisation - nutzen sie diese. Das im Unternehmen vorhandene Know-how spielt dabei eine zentrale Rolle, um aus Krisen zu lernen und nachhaltige Verbesserungen zu erzielen. Wir empfehlen, gewonnene Erkenntnisse zu dokumentieren, Krisenpläne zu aktualisieren und regelmäßig verschiedene Krisenszenarien zu trainieren.
Crisis Leadership ist eine der anspruchsvollsten Führungsaufgaben. Klare Ziele sind dabei entscheidend, um die persönliche Führungsentwicklung in Krisenzeiten gezielt zu steuern und messbare Fortschritte zu erzielen. Eine regelmäßige Reflexion der eigenen Leistung und eine gezielte Weiterentwicklung von Kompetenzen sind in Krisen besonders gefragt.
Als Crisis Leader tragen Sie enorme Verantwortung. Wir raten Ihnen, auf Ihre eigene physische und psychische Gesundheit zu achten: Die Selbstfürsorge ist nicht nur für Führungskräfte, sondern auch für Arbeitnehmer:innen entscheidend, um Belastbarkeit und Motivation langfristig zu erhalten.
Wir empfehlen Ihnen, auf Warnsignale bei Ihren Mitarbeiter:innen zu achten und präventive Maßnahmen zu ergreifen:
Ein wertschätzender Umgang und die gezielte Unterstützung Ihrer Mitarbeiter:innen sind entscheidend, um Burnout vorzubeugen und das Wohlbefinden im Team zu fördern.
Wir empfehlen Ihnen, digitale Tools für kontinuierliches Monitoring wichtiger Kennzahlen zu nutzen. Real-time Dashboards helfen bei schnellen, datenbasierten Entscheidungen. Besonders in Krisenzeiten ermöglichen digitale Dashboards eine effektive Steuerung und Priorisierung von Projekten, um diese effizient und nachhaltig zu bewältigen.
Stellen Sie sicher, dass Ihre digitalen Kommunikationstools für Krisenzeiten geeignet sind. Achten Sie dabei besonders darauf, dass die Inhalte, die über diese Plattformen geteilt werden, klar, relevant und für alle Teammitglieder verständlich sind. Unser Tipp: Testen Sie regelmäßig, ob alle Teammitglieder Zugang haben und die Tools beherrschen.
Crisis Leadership ist keine Fähigkeit, die man nur in Krisenzeiten benötigt. Die Kompetenzen, die Sie in Krisen entwickeln – schnelle Entscheidungsfindung, transparente Kommunikation, emotionale Intelligenz und Anpassungsfähigkeit – machen Sie auch in gewöhnlichen Zeiten zu einer besseren Führungskraft.
Wir empfehlen Ihnen, bewusst in die Entwicklung Ihrer Crisis Leadership Fähigkeiten zu investieren. Üben Sie Krisenszenarien, reflektieren Sie vergangene Herausforderungen und lernen Sie von anderen Führungskräften, die Krisen gemeistert haben. Denn eines ist sicher: Die nächste Krise kommt bestimmt – und Sie wollen darauf vorbereitet sein.
Exzellentes Crisis Leadership zeigt sich nicht daran, dass keine Probleme auftreten, sondern daran, wie souverän und menschlich Sie Ihr Team durch stürmische Zeiten führen. Wir ermutigen Sie, jede Herausforderung als Chance zu nutzen, zu wachsen und Ihre Mitarbeiter:innen zu inspirieren.
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