Unser Newsletter für Ihr Weiterkommen
IT, Personalentwicklung und Learning & Development
Jetzt anmeldenYou are using an outdated browser. Please update your browser for a better experience

Welche etablierten Modelle effektiven Lernens sind auch für digitale Lernszenarien ideal anwendbar? Der Lernzyklus nach Kolb bietet eine Antwort und ein bewährtes Modell zur Gestaltung wirkungsvoller Lernumgebungen. Mit seinen vier Phasen – konkrete Erfahrung, reflektierende Beobachtung, abstrakte Konzeptualisierung und aktives Experimentieren – fördert der Kolb'sche Zyklus einen ganzheitlichen Lernprozess. Der Schlüssel zu nachhaltigem Lernen liegt darin, alle diese Phasen zu durchlaufen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie der Kolb'sche Lernzyklus im digitalen Kontext eingesetzt werden kann, um ansprechende und effektive Lernszenarien zu entwickeln.
Kolb's Lernzyklus, eine bewährte Methode der Erwachsenenbildung, entwickelt von David Kolb in den 1980er Jahren, beschreibt den Lernprozess als eine fortlaufende Abfolge von vier Phasen. Jede Phase stellt eine spezifische Art des Lernens dar, die zusammen einen umfassenden Lernzyklus bilden:
Das Konzept von David Kolb sieht damit gleichzeitig vor, dass der Zyklus grundsätzlich von jeder Phase aus gestartet werden kann, um ihn dann in der vorgesehenen Reihenfolge zu durchlaufen. Zusätzlich ordnet das Modell jeder der vier Phasen einen Lernstil zu, d.h. je nach Lernstil fällt es einem/einer Lernenden mehr oder weniger leicht eine Phase zu durchlaufen. Effektives Lernen ist dabei allerdings erst dann gegeben, wenn Lernende jede dieser vier Phasen erfolgreich durchlaufen haben. Wie also kann dieser Zyklus in der Gestaltung digitaler Lernszenarien berücksichtigt werden, um unterschiedliche Lernstile anzusprechen, aber vor allem eine effektive Lernumgebung zu schaffen?
Es gibt vielfältige Möglichkeiten den Lernzyklus nach Kolb als bewährte Methode der Erwachsenenbildung auch im Bereich des digitalen Lernens einzusetzen und so das Lernen zu bereichern – nachfolgend finden sich einige Beispiele dieser Einsatzmöglichkeiten:
Virtuelle Simulationen und Gamification-Elemente ermöglichen es den Lernenden, realitätsnahe Erfahrungen in einer sicheren Umgebung zu sammeln. Auf diese Weise können komplexe Situationen simuliert und so praktische Erfahrungen ermöglicht werden, ohne physisch präsent zu sein.
Interaktive und immersive E-Learnings beziehen die Lernenden ebenso konstant mit ein, sodass diese sich in die Szenarien hineinversetzt fühlen und auf diese Weise konkrete Erfahrungen sammeln können.
Digitale Reflexionsaufgaben sowie Aktions- und Entwicklungspläne können helfen, um Reflexionen und Gedanken zu den gemachten Erfahrungen festzuhalten. Lernende können ihre Fortschritte dokumentieren und über ihre Lernprozesse nachdenken.
Diskussionsforen und Online-Gruppenarbeit ermöglichen es den Lernenden, verschiedene Perspektiven zu ihrem Erlebten zu teilen und von anderen Menschen zu lernen. Die Kommunikation in Gruppen fördert den Austausch von Meinungen und vertieft das Verständnis.
Online-Trainings und Webinare bieten theoretischen Input und helfen, die gemachten Erfahrungen in abstrakte Konzepte zu überführen. Seminare vermitteln Inhalte strukturiert und fördern das Wissen der Teilnehmer:innen.
Digitale Whiteboards bieten ideale Plattformen, die zur Konzeptualisierung und Kollaboration genutzt werden können. Bilder und visuelle Darstellungen unterstützen die Wissensvermittlung.
E-Learnings, die beispielsweise Echtzeit-Feedback beinhalten, bieten einen geschützten Raum, um zu experimentieren und das Gelernte auszuprobieren. Die Umsetzung in die Praxis ist ein zentraler Teil des Lernprozesses.
Projektbasierte Lernansätze wie digitale Planspiele bieten die Möglichkeit, das Gelernte in realitätsnahen Szenarien und Herausforderungen anzuwenden. Diese Vorgehensweise fördert aktives Denken und die Anwendung von Fähigkeiten im Rahmen realistischer Situationen.
Kolbs Lernzyklus bietet damit eine gute Handlungsorientierung, um Lernprozesse strukturiert und effektiv zu gestalten. Im Bereich des digitalen Lernens eröffnet dieses Modell vielfältige Möglichkeiten, Lernen interaktiv und praxisnah zu gestalten. Durch die Nutzung digitaler Tools und Plattformen kann jeder Aspekt des Lernzyklus unterstützt und verstärkt werden.
Die Methode berücksichtigt verschiedene Lernstile von Erwachsenen und ermöglicht es Lehrenden, auf die Erwartungen und die Motivation der Teilnehmer:innen einzugehen. Alle Phasen des Modells tragen dazu bei, dass Lernerfahrungen nachhaltig wirken und Wissen langfristig gesichert wird.
Vor allem in Unternehmen, die Mitarbeiter:innen weiterbilden möchten, bietet Kolbs Lernzyklus eine bewährte Antwort auf die Frage, wie Lernprozesse optimal gestaltet werden können. Die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten – von Seminaren über Online-Trainings bis hin zu Gruppenarbeit – macht dieses Konzept zu einem wertvollen Instrument in der Erwachsenenbildung.
Weitere Einsatzmöglichkeiten im Bereich des digitalen Lernens finden Sie auch hier. Haben Sie bereits Erfahrungen mit dem Lernzyklus nach Kolb gesammelt?
Quellen:
Kolb's Learning Styles & Experiential Learning Cycle (simplypsychology.org)
Understanding The Stages Of Learning: A Fresh Perspective (elearningindustry.com)
Erfahrungsbasiertes Lernen: Wie nutzt man (Vor-)Erfahrungen der Teilnehmenden? (lernglust.de)
Ein Fehler ist aufgetreten.