Immersives Lernen: Die Anwendung eines Lerntrends in virtuellen Lernsettings

30. April 2025
Écrit par Janina Wörz

Immersives Lernen zählt zu den aktuellen Trends in der Gestaltung zeitgemäßer Lernumgebungen. Doch was genau versteht man unter diesem Begriff – und wie lässt sich dieser Ansatz in virtuellen Lernsettings effektiv umsetzen?

In diesem Beitrag wird erläutert, was sich hinter dem Begriff „immersiv“ verbirgt und wie immersive Lernerfahrungen auch ohne spezialisierte Technologien gezielt gefördert werden können.

Was ist immersives Lernen?

Der Begriff Immersion stammt aus dem Lateinischen (immersio) und bedeutet so viel wie „eintauchen“ oder „einbetten“. Immersives Lernen zielt darauf ab, Lernende kognitiv, emotional und – sofern möglich – physisch vollständig in ein Lernsetting einzubinden.

Dabei werden verschiedene Ebenen des Lernens angesprochen – im Sinne des ganzheitlichen Lernens mit Kopf, Herz und Hand. Diese Form der Auseinandersetzung mit Lerninhalten fördert nicht nur die Aufmerksamkeit und Motivation der Teilnehmenden, sondern kann auch zu tiefgreifenden, nachhaltigen Lernergebnissen führen.

Immersive Lernumgebungen – auch virtuell möglich

Immersive Lernkonzepte lassen sich sowohl in Präsenz als auch in virtuellen Formaten realisieren. Während im Präsenzunterricht beispielsweise durch Rollenspiele immersive Effekte erzeugt werden können, bieten virtuelle Umgebungen zusätzliche Möglichkeiten – insbesondere durch den Einsatz von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR).

Doch auch ohne diese Technologien lässt sich Immersion erreichen – durch gezielte didaktische Gestaltung.

Drei Ansätze zur Förderung von Immersion in virtuellen Lernsettings

  1. Entwicklung realistischer Szenarien
    Ein zentrales Element immersiven Lernens ist die Einbettung von Inhalten in ein glaubwürdiges, praxisnahes Szenario. Je realistischer die dargestellte Situation, desto eher gelingt es den Lernenden, sich damit zu identifizieren – und das erprobte Verhalten in reale Kontexte zu übertragen.
  2. Einsatz von Storytelling
    Storytelling ist ein wirkungsvolles Mittel, um Lernprozesse emotional anzureichern. Eine gut erzählte Geschichte ermöglicht es, komplexe Inhalte verständlich darzustellen und die Lernenden stärker in das Geschehen einzubeziehen. Zudem unterstützt das Erzählen von Geschichten die langfristige Verankerung von Wissen.
  3. Gestaltung herausfordernder Lernsituationen
    Herausforderungen erhöhen nicht nur das Engagement, sondern schaffen auch Lerngelegenheiten durch Fehler und Reflexion. Methoden wie Challenge-Based Learning fordern dazu auf, reale Problemstellungen kreativ und kollaborativ zu lösen – und fördern so aktives, praxisnahes Lernen.

Unser Fazit: Immersives Lernen auch ohne High-End-Technologie umsetzbar

Immersives Lernen ist weit mehr als ein technologischer Trend – es ist ein didaktischer Ansatz, der auf aktiver Beteiligung, intensiver Erfahrung und dem Transfer von Wissen setzt. Selbst ohne den Einsatz von VR- oder AR-Technologien lässt sich durch gut gestaltete Szenarien, mitreißendes Storytelling und herausfordernde Lernaufgaben eine tiefgehende und nachhaltige Lernerfahrung schaffen. So wird Lernen nicht nur effektiver, sondern auch motivierender und praxisnaher. In modernen Lernumgebungen stellt dieser Ansatz eine wertvolle Methode dar, um die Aufmerksamkeit und das Engagement der Lernenden zu steigern und langfristige Lernergebnisse zu erzielen.

Kennen Sie weitere Methoden oder haben Sie eigene Erfahrungen mit immersiven Lernsettings gemacht?

Geschrieben von

Janina Wörz

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